Kreativität ist kein Skill. Sie ist unsere Werkseinstellung.
- Hardy Kistner

- 14. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Wir sprechen oft davon, kreativ werden zu müssen – als wäre das etwas, das man erst lernen oder freischalten müsste. Ein Kurs, ein Tool, ein Add-on.
Doch die Wahrheit ist:
Kreativität ist nichts, das wir uns erst aneignen müssen. Sie ist schon da.
Von Anfang an.
Kinder machen es vor. Sie hinterfragen, denken um die Ecke, kombinieren neu. Nicht, weil sie das in einem Design-Thinking-Workshop gelernt hätten, sondern weil es ihre Natur ist.
Was wir im Laufe der Zeit verlernen, ist nicht das Kreativsein selbst – sondern den
Mut, sie auszuleben.
Den Mut, Dinge zu hinterfragen.Den Mut, albern zu sein.Den Mut, ins Ungewisse zu springen.
Ich erinnere mich an eine Szene beim Improtheater.Mein Mitspieler schaut mich an und sagt trocken:
„Du bist jetzt ein Kühlschrank.“
Das war mein Einsatz.Keine Zeit zum Nachdenken, kein Plan, kein Skript.Was tun?
Ich öffne langsam die Arme wie Türen, summe leise vor mich hin und sage:
„Bitte nichts Warmes mehr reinstellen – ich komm kaum hinterher.“
Das Publikum lacht. Die Szene lebt.
Und ich?Ich begreife wieder:
Kreativität ist keine Fähigkeit, die wir erst aktivieren müssen.
Sie kommt ins Spiel, wenn wir aufhören zu bewerten – und einfach loslegen.
In der Improvisation gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Nur:
Mut, Offenheit und Vertrauen in den Moment.
Und genau das brauchen wir auch im echten Leben:
Wenn wir Probleme lösen sollen, für die es keine Vorlage gibt
Wenn wir mit Veränderung umgehen müssen – täglich
Wenn wir Kommunikation gestalten, die Menschen bewegt
Wenn Innovation gefragt ist – nicht nur Optimierung
👉 Kreativität ist nicht nur „nice to have“. Sie ist eine Zukunftskompetenz.
Und das Beste?
Wir haben sie längst!
Wir müssen sie nicht neu erfinden – nur wieder zulassen.
Wo und wann bist du kreativ?



