Perfektion schafft Abstand- Menschlichkeit schafft Nähe
- Hardy Kistner
- 2. Juni
- 1 Min. Lesezeit

In meinen Kursen gestalte ich Räume für Kommunikation, Zuhören, Ausdruck und Begegnung. Ich erkläre Methoden, leite Übungen an, gebe Impulse – aber die wirklich entscheidenden Momente passieren dazwischen:
Wenn jemand zögert – und sich dann doch traut, etwas zu sagen.Wenn inmitten eines schweren Themas gemeinsam gelacht wird.Wenn jemand seine Geschichte erzählt – und sich dabei selbst ein Stück besser versteht.
Ein Moment ist mir besonders in Erinnerung geblieben:Am Ende eines Storytelling-Workshops sagte eine Teilnehmerin:„Ich dachte, meine Geschichte wäre zu gewöhnlich. Aber ich habe gemerkt: Sie ist vielleicht nicht spektakulär – aber sie ist ehrlich. Und das reicht.“
Dieser Satz hat mich tief berührt. Denn er trifft auch einen wunden Punkt in mir selbst.Auch ich frage mich manchmal: Ist das, was ich erzähle, wirklich relevant?Interessiert das überhaupt jemanden?
Ihr Satz war für mich ein starkes Learning:
Es geht nicht um Spektakel. Es geht um Echtheit.
Und das braucht Mut.
Mut, sich zu zeigen.
Mut, auch als Trainer nicht nur Rolle zu sein, sondern Mensch.
Nicht perfekt.
Aber offen.
Neugierig.
Berührbar.
Das ist der Kern meiner Arbeit:
Ich begleite Menschen dabei, ihre eigene Stimme zu finden – und dabei sich selbst.
Und ich bin dankbar, dass ich dabei nicht nur lehren darf, sondern ständig auch selbst lerne.