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Die Geschichten sind schon in uns

Aktualisiert: 13. Okt.

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Es gibt Momente, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben. Einer davon ereignete sich kürzlich in einem meiner Storytelling-Kurse.


Eine Teilnehmerin hatte gleich zu Beginn gesagt:

„Ich habe keine Ahnung, wie Storytelling funktioniert. Ich kann das nicht.“


Dann kam die Übung: Spontan eine Geschichte zu einem persönlichen Gegenstand erzählen. Eine vermeintlich einfache Aufgabe – und doch eine, die vielen zunächst Respekt einflößt.


Sie begann zu sprechen:

Von ihrer Kindheit. Von Erinnerungen, die man nicht leicht teilt.

Nicht groß, nicht pathetisch – sondern klein, zart, fast nur eine Andeutung.


Und genau das hat alle im Raum tief getroffen.

Plötzlich war es still.

So viel Wärme, so viel Tiefe, so viel Echtheit lagen in der Luft.


Es war einer dieser seltenen Momente, in denen man die Kraft von Geschichten körperlich spüren kann.

Am Ende saßen wir da – mit Tränen in den Augen, voller Empathie.


Und diese Frau, die dachte, sie könne keine Geschichten erzählen, hat uns allen gezeigt, was wahres Storytelling ist:


Authentisch. Unverstellt. Menschlich.


Storytelling ist nichts, das wir erst lernen müssen


Oft haben wir die Vorstellung, Storytelling sei eine Technik, ein Werkzeug, eine Methode, die man beherrschen muss. Doch die Wahrheit ist: Wir können es längst.


Seit Anbeginn unserer Geschichte erzählen wir. Seit dem Moment, in dem wir Sprache fanden.

Geschichten sind identitätsstiftend. Sie prägen unsere Kommunikation, unsere Kultur, unser Miteinander. Sie verbinden, geben Halt, schaffen Sinn.


In meinen Kursen geht es deshalb nicht darum, Menschen „Storytelling beizubringen“.

Sondern darum, etwas wieder bewusst zu machen, was ohnehin schon da ist.

Etwas, das tief in uns angelegt ist.


Oder wie Margaret Atwood es so treffend sagt:

„Man wird das Geschichtenerzählen niemals auslöschen, weil es im menschlichen Plan eingebaut ist. Wir kommen damit zur Welt.“


Fazit


Storytelling ist kein Skill, den wir uns mühsam antrainieren müssen.

Es ist ein Teil unserer DNA als Menschen.

Jede*r von uns trägt Geschichten in sich – Geschichten, die verbinden, bewegen, trösten und Mut machen können.


Manchmal braucht es nur eine kleine Übung, einen unscheinbaren Gegenstand – und die Bereitschaft, ein Stück von sich selbst zu zeigen.

Dann geschieht das, was im Kurs passiert ist:


Ein Raum verwandelt sich.

Aus Worten wird Verbindung.

Und aus einer Geschichte wird ein Erlebnis, das bleibt.


Denn: Die Geschichten sind schon in uns.


Drei Tipps, wie du deine eigene Geschichte findest


Wähle einen persönlichen Gegenstand.

Suche dir etwas aus deinem Alltag oder aus deiner Vergangenheit, das dir viel bedeutet. Erzähle, warum es dir wichtig ist – und was es in dir auslöst.


Erlaube dir, klein zu bleiben.

Es braucht keine großen Dramen, keine perfekten Pointen. Oft sind es die kleinen, zarten Andeutungen, die andere am tiefsten berühren.


Sprich, wie du denkst.

Versuche nicht, „schön“ oder „richtig“ zu erzählen. Erzähle so, wie du es einer vertrauten Person sagen würdest. Genau darin liegt deine Authentizität.


👉 Welche Geschichte in dir wartet darauf, erzählt zu werden?

 
 

HARDY KISTNER

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